Wolfgang Haag- Geh-Wahr-Sein

Wolfgang Haag

Ich bin sehr dankbar über mein reiches Leben, über meinen Weg, der in die Tiefe führt.

Für diesen Weg möchte ich werben, da unsere Zeit die Chance und Notwendigkeit dafür bietet.

Zu meiner Person:

Ich glaube heute über der Mitte meines 6. Lebensjahrzehntes, dass Lernen ein Beziehungsgeschehen ist. Was ich heute weiß und kann, habe ich durch Begegnungen gelernt, Beziehungen haben mich verändert, Beziehung zu mir, den Mitmenschen, der Umwelt, dem Transzendenten.


Von den großen Sprachen des „Welt- Erkennens“ haben mich immer schon die Sprachen der Kunst ganz besonders interessiert. Kunst als eigenständige Sprache, die den Erkenntnisgewinn vorantreibt, Kunst als jene Tätigkeit, die einem mehr mit sich selbst verbindet ( T. Adorno)

Dabei geht es dann nicht so sehr um die Frage, was Kunst ist als mehr darum, wann Kunst ist?

Unter welchen Rahmenbedingungen ist Kunst, kann Kunst sein?

Wie kann ich z. B eine Schulstunde so gestalten, dass ein Kontext entsteht, der mehr Kunst, mehr Verbundenheit mit sich selbst ermöglicht? Wie müsste eine Schule demnach aussehen, wie das Bildungssystem eines Landes? Das waren die wesentlichen Fragestellungen und Wachstumsfelder in meinem Berufsleben als Künstler, Lehrer und Bildungspolitiker und

schließlich auch als eigene Haltung mir selbst und den anderen gegenüber, als Mann und Vater, Großvater.

Da Beziehungen und Lernen wesentlich von Empathie geprägt werden, führte mich mein Weg schließlich auch zur Gewaltfreien-Kommunikation nach M. Rosenberg. Als GfK Trainer gebe ich heute mein Wissen gerne weiter.

Die Sprache der Kunst führt dazu, Vielschichtigkeit zuzulassen, Brüche sichtbar und integrierbar werden zu lassen, den Schmerz zu fühlen, dem Ungewöhnlichen, dem etwas Anderen Raum zu geben, die Bedeutungsfülle nicht der Klarheit willen aufzugeben., mehr Fragen zu stellen als Antworten zu geben, den Kontakt herzustellen, die Verbindung zu halten und es Sein lassen.